Netzwerkkarten-Instrumente
Weil verschiedene Forscher unterschiedliche Instrumente zum Erarbeiten von Netzwerkkarten einsetzen, sehen die sich daraus ergebenden Grafiken im Einzelnen ungleichartig aus. Nach Hollstein/Pfeffer 2010 werden die verwendeten Netzwerkkarten-Instrumente gemäß der Strukturiertheit und der Standardisierung hauptsächlich drei Typen: unstrukturierte Karten, strukturierte Karten sowie strukturierte und standardisierte Karten zugeordnet. Im Folgenden werden die unterschiedlichen Typen beschrieben. Sie illustrieren deren Einsatzmöglichkeiten und diskutieren Vorzüge und Grenzen beschreibt.
Ein typisches Beispiel für Erherbung unstrukturierter Netzwerkkarten (Abb. 3) wird nach Scheibelhofer 2006 in einer Studie zu Lebenssituation und Mobilitätsperspektiven präsentiert. Die Interviewten stellen grafisch im Rahmen eines offenen Leitfadeninterviews ihre wichtigste berufliche und private InteraktionspartnerInnen dar. Es wird nur gefordert, wichtige Personen näher zum ‚Ich‘ und weniger wichtige Personen näher am Rand des Blattes zu arrangieren. Danach erläutern die Interviewten die Zeichnung bzw. die eingezeichneten Beziehungen möglichst ausführlich. Diese Erläuterungen werden dann interpretativ ausgewertet und Typen von ‚Mobilitätspionieren‘ in der Gestaltung und Bedeutung der Netzwerkbeziehungen rekonstruiert (vgl. Scheibelhofer 2006).
Ein typisches Beispiel für Erherbung unstrukturierter Netzwerkkarten (Abb. 3) wird nach Scheibelhofer 2006 in einer Studie zu Lebenssituation und Mobilitätsperspektiven präsentiert. Die Interviewten stellen grafisch im Rahmen eines offenen Leitfadeninterviews ihre wichtigste berufliche und private InteraktionspartnerInnen dar. Es wird nur gefordert, wichtige Personen näher zum ‚Ich‘ und weniger wichtige Personen näher am Rand des Blattes zu arrangieren. Danach erläutern die Interviewten die Zeichnung bzw. die eingezeichneten Beziehungen möglichst ausführlich. Diese Erläuterungen werden dann interpretativ ausgewertet und Typen von ‚Mobilitätspionieren‘ in der Gestaltung und Bedeutung der Netzwerkbeziehungen rekonstruiert (vgl. Scheibelhofer 2006).
Abbildung 3: Unstrukturierte Netzwerkkarte nach Scheibelhofer
Quelle: Scheibelhofer (2006: 319)
Quelle: Scheibelhofer (2006: 319)
Die strukturierten und standardisierten Netzwerkkarten (Abb. 4) werden am Beispiel des bekanntesten Instruments von Kahn und Antonucci (1980) erläutert. Die Befragten ordnen seine verbundenen Personen in diesem Verfahren auf ein Blatt vier konzentrische Kreise zu. Dies wird auch als ‚Methode der konzentrischen Kreise‘ bezeichnet. Das Wort ‚Ich‘ steht hierbei im inneren Kreis. Die relativen Personen werden nach dem Grad der emotionalen Nähe in dieser Abbildung eingetragen.
Abbildung 4: Strukturierte und standardisierte Abbildung 5: Strukturierte, aber unstandardisierte
Netzwerkkarte nach Kahn/Antonucci Netzwerkkarte nach Straus
Quelle: Kahn/Antonucci (1980) Quelle: Straus (1995)
Netzwerkkarte nach Kahn/Antonucci Netzwerkkarte nach Straus
Quelle: Kahn/Antonucci (1980) Quelle: Straus (1995)
Als Beispiel für die strukturierten, aber unstandardisierten Netzwerkkarten (Abb. 5) wird das Instrument von Straus (1995) vorgezeigt. Im Rahmen einer Studie zur Identitätsentwicklung junger Erwachsener (Keupp et al. 1997) ist diese Netzwerkkarte keine fest definierten Vorgaben für die einzelnen Kreise und keine festen Sektoren (z. B. Familie, Arbeit, Freizeit) anzuwenden.